Wie beeinflussen politisch motivierte Interventionen die Wirtschaft und welche Folgen hat es, wenn der Staat immer stärker in Marktmechanismen eingreift oder versucht, diese in eine bestimmte Richtung zu lenken? Welches sind die akademischen und politischen Triebkräfte solcher wirtschaftspolitischer Fehlentwicklungen? Video-Dokumentation eines Vortrag von Prof. Dr. Stefan Kooths, Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Stefan Kooths kam am 26. Mai 2025 auf Einladung des AUSTRIAN INSTITUTE für diesen Vortrag nach Wien. Kooperationspartner für die Veranstaltung war die Diplomatische Akademie Wien. Moderator war der Wirtschafts- und Finanzjournalist Nikolaus Jilch (Podcast „Was Bitcoin bringt“).
Mehr zum Inhalt des Vortrags:
Wenn Politiker überall Marktversagen wittern oder sich gar für die besseren Unternehmer halten, wird es brenzlig für den Wohlstand in einem Land. Denn der Interventionismus spielt nicht mit den Marktkräften, sondern gegen sie.
- Eine interventionistische Wirtschaftspolitik flankiert Marktprozesse nicht durch einen allgemeinen Ordnungsrahmen, sondern ersetzt sie durch kleinteiligen Dirigismus. Und das wird teuer. Teuer wird es nicht für die staatlichen Akteure, sondern für die Bürger, die die Folgen ausbaden müssen. Schlimmer noch: Es wird mit der Zeit immer kostspieliger, weil, statt aus den Fehlschlägen konzeptionell zu lernen, von den Misserfolgen einer solchen Politik auf eine zu geringe Dosis der Maßnahmen kurzgeschlossen wird. Eingriffe in den Markt als wirtschaftspolitischer Regentanz: Bleibt der Regen aus, wurde nicht genug getanzt.
- Das grassierende Misstrauen gegenüber Marktprozessen und die politische Selbstüberschätzung speisen sich typischerweise nicht aus bösen Absichten, sondern folgen dem Drang, die Welt zu verbessern – nicht selten mit akademischem Flankenschutz. Gute Absichten, vermeintlich mit Wissenschaft im Rücken, ist ein Cocktail, der nur polarisierend wirken kann. Zumal dann, wenn Gesinnungsethik die Verantwortungsethik verdrängt und die Kritiker interventionistischer Instrumente unter Verdacht geraten, die – meist unkontroversen – Ziele hintertreiben zu wollen. Während so die inhaltliche Debatte verödet, floriert das gesellschaftliche Einsortieren in Gut und Böse.
- Dieser Vortrag geht den Triebkräften wirtschaftspolitischer Fehlentwicklungen und ihrem akademischen Nährboden auf den Grund und zeigt, wie sich die „Anmaßung von Wissen“ (F.A. Hayek) seitens staatlicher Akteure, die Wurzel des Übels, überwinden lässt. Im Licht der anstehenden Herausforderungen wird die Interdependenz zwischen politischer und wirtschaftlicher Freiheit herausgearbeitet und mit einem Blick auf die jüngsten Entwicklungen aufgezeigt, dass die Stärke des westlichen Modells in seinen Autokorrekturprozessen liegt, die längst angesprungen sind, von der Politik aber oft ignoriert oder gar bekämpft werden.
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