Freihandel und Globalisierung

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AUSTRIAN ACADEMY  2022

Prof. Dr. Stefan Kooths (Institut für Weltwirtschaft, Kiel)

(Den ersten Teil zum Thema „Wachstum, Stabilität und Nachhaltigkeit“ finden Sie hier.)

Aufbauend auf den beiden Vorträgen der Austrian Academy 2021 zum Thema „Marktwirtschaft, Kapitalismus und Unternehmertum als Grundlage für Wohlstand und Fortschritt“ geht es in diesem vierten Teil um die Themen „reihandel und Globalisierung und das Verständnis für Güter- und finanzwirtschaftliche Zahlungsströme. Auch hier wurden Irrtümer einer mechanistischen Makroökonomik verdeutlicht, vor allem in der Fehlbewertung des sogenannten Außenbeitrags (Exportüberschuss). Volkswirtschaften werden oft – wie etwa von Ex-US-Präsident Donald Trump, aber auch von deutschen Politikern – fälschlich wie Unternehmen gesehen: Exporte werden als Erlöse und Importe als Kosten interpretiert, der Außenbeitrag als Gewinn. Der „Exportweltmeister“ Deutschland fühlt sich deshalb als besonders erfolgreich – zu Unrecht.

Die ökonomische Sichtweise ist nämlich eine ganz andere: Sie ist nicht auf Finanzströme, sondern auf Güter fokussiert. Denn das ist ja das Ziel des Wirtschaftens: eine möglichst reichhaltige und diversifizierte Versorgung der Menschen eines Landes mit Gütern, also ein Maximum an Konsummöglichkeiten. In dieser – ökonomischen – Sichtweise erscheinen Exporte lediglich als „abgegebene Güter“, Importe jedoch als „empfangene Güter“ (und damit als Wohlstandszuwachs). Der Außenbeitrag erweist sich dann nicht als Gewinn, sondern einfach als die Nettobilanz des Güteraustauschs, die nichts über den wirtschaftlichen „Erfolg“ oder den Wohlstandszuwachs eines Landes aussagt.

Dies zeigt: Handel fördert Wohlstand, weil er den Güteraustausch fördert. Es ist nicht, wie einst der Merkantilismus meinte und heute wieder von neomerkantilistischem Denken behauptet wird, die Menge an Geld die als Überschuss in der Bilanz bleibt, sondern der Wohlstand der durch die Erzeugung oder den Import von Gütern – falls Import aufgrund der komparativen Kostenvorteile anderer Ländern vorteilhafter ist – geschaffen wird. Entscheidend ist am Ende eben die Maximierung der gegenwärtigen und zukünftigen Konsummöglichkeiten der Menschen, nicht, ob die Handelsbilanz positiv oder negativ ist. Wirtschaftliche Größe gibt Ländern den vermeintlichen Vorteil, ihre Heimatmärkte als Druckmittel gegen andere Länder einzusetzen. Damit laufen sie jedoch in die Falle des Protektionismus, der typischerweise nur Partikularinteressen dient, dem Wohlstand des Landes aber abträglich ist. Kleine Länder haben diese Möglichkeit nicht, was kein Nachteil sein muss. Sie sind nicht zufällt die Vorreiter von Freihandel und offenen Märkten – und damit mit Blick auf den Pro-Kopf-Wohlstand sehr erfolgreich.

Dieser Vortrag wurde bei der AUSTRIAN ACADEMY 2022 „Marktwirtschaft und Unternehmertum – ihr Beitrag zu einer freien und menschlichen Gesellschaft” gehalten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der mehrtägigen Veranstaltung waren 21 Studenten und junge Berufstätige, die aufgrund eines Bewerbungsverfahrens ausgewählt wurden und vom Austrian Institute, dem Organisator der Veranstaltung, ein Vollstipendium erhielten. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft (Berlin) sowie mit Unterstützung der Österreichischen Industriellenvereinigung (IV) statt.

Hier finden Sie das Programm und alle Vorträge, die als Video oder in schriftlicher Form erhältlich sind. Und hier geht’s zur Hauptseite der Austrian Academy mit allen Berichten und Videos dieses Jahres und der letzten Jahre.

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