Für den 8. Mai 2023 lud das Austrian Institute in Kooperation mit der Diplomatischen Akademie Wien zu einem öffentlichen Vortrag von Prof. Peter J. Boettke (George Mason University) im Haus der Industrie, Wien, ein. Der Vortrag mit dem Titel „Capitalism, Socialism and Our Future“ wurde in englischer Sprache gehalten. Im Anschluss erfolgte in Gespräch zwischen Prof. Boettke und dem international bekannten Hayek-Spezialisten Prof. Dr. Hansjörg Klausinger von der WU Wien. Die ganze Veranstaltung wurde gefilmt und liegt nun als Video vor.
Erst kurze Zeit vor dem 8. Mai erfuhren wir, dass Prof. Boettke seine vorgesehene Reise nach Wien aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Dank der Unterstützung der Technik am Veranstaltungsort konnte der Vortrag samt Gespräch mit Prof. Dr. Hansjörg Klausinger als Präsenzveranstaltung mit anschließendem Buffet durchgeführt werden. Der Hauptreferent wurde via Videokonferenz auf der Großleinwand zugeschaltet. Im nachfolgenden Video ist die gesamte Veranstaltung dokumentiert.
Zum Thema des Vortrags
Die Kritik an Kapitalismus und Marktwirtschaft hat sich während der letzten Jahre im Gefolge von Finanzkrisen, steigender Vermögensungleichheit und Inflation verschärft. Vielen Menschen erscheinen deshalb tendenziell sozialistische Lösungen immer attraktiver. Diese werden von einer breiten Öffentlichkeit oft als „sozialer“ und mehr Stabilität versprechend wahrgenommen.
Auf dem Hintergrund dieser verschärften Auseinandersetzung zwischen freier und staatlich geregelter und geplanter Wirtschaft greift Peter Boettke die klassische Debatte zwischen Kapitalismus und Sozialismus erneut auf. Dabei gilt es, den im Hinblick auf die früheren Debatten erfolgten technologischen Fortschritt und weitere historische Zusammenhänge zu berücksichtigen. Die Frage stellt sich jedoch auch heute in grundsätzlicher Weise: Welches ist die Zukunft des Marktkapitalismus und einer liberalen Wirtschaftspolitik? Es ist dies eine Debatte, in der es wesentlich darum geht, wie Wohlstand geschaffen wird und zwar, wie es die klassischen Ökonomen seit Adam Smith betonen, nicht für die Mächtigen und die Produzenten, sondern für die Konsumenten, also für die große Masse der Menschen und damit gerade auch für die wirtschaftlich schwächsten Schichten der Gesellschaft.
Von dieser Debatte hängt viel für unsere Zukunft ab wie auch dafür, ob Kapitalismus, Marktwirtschaft und liberale Wirtschaftspolitik gerade auch aus sozialen Gründen weiterhin das grundlegende Paradigma bleiben. Wird diese Debatte jedoch nicht geführt, befinden sich unsere modernen, liberalen Demokratien im Blindflug mit ungewissem Ziel.
In einem Beitrag von Stefan Beig finden Sie eine Zusammenfassung des Vortrags und des nachfolgenden Gesprächs sowie einige Stimmungsbilder.
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