Ludwig von Mises: Vom Wert der besseren Ideen. Sechs Vorlesungen über Wirtschaft und Politik.

Ludwig von Mises hielt diese „Sechs Vorlesungen über Wirtschaft und Politik“ im Jahr 1958 vor argentinischen Studenten in Buenos Aires. Es ist ein „wunderbares Buch für die politische Bildung. Die Probleme, die Mises damals in großer Klarheit formulierte, sind nämlich leider auch unsere Probleme, und die Prinzipien, die er vertritt, entspringen der Sachlogik der Ordnungen, in denen wir leben“ (Gerhard Schwarz und Gerd Habermann im Geleitwort).

Einleitung

„Vom Wert der besseren Ideen“ – die deutschsprachige Kurzfassung von sechs Vorlesungen, die Ludwig von Mises 1958 in Buenos Aires hielt. Sie reichen von der Darlegung der wohlstandsschaffenden Grundstruktur des Kapitalismus, einer scharfsinnigen Kritik des Sozialismus und des staatlichen Interventionismus bis hin zur Darlegung der Vorteile von Freihandel und Auslandsinvestitionen gerade für die ärmeren Länder. Ein Meisterwerk der ökonomischen Aufklärung von ungebrochener Aktualität.

Erste Vorlesung: Kapitalismus

Der Industriekapitalismus entstand im 18. Jahrhundert in England. Damals gründete die überzählige Landbevölkerung kleine Unternehmen um Massenware für die Massen herzustellen. Als erste Proletarier verließen sie kein trautes Heim, sondern lebten schon vorher unter dem Existenzminimum. Ihr Lebensstandard und unser aller Lebensstandard wuchs seither in einem historisch beispiellosen Ausmaß, weil das pro Kopf investierte Kapital steigt.

Zweite Vorlesung: Sozialismus

In der Marktwirtschaft planen die Bürger, im Sozialismus plant die Regierung für die Bürger. Doch ohne wirtschaftliche Freiheit gibt es gar keine Freiheit. Darüber hinaus ist das Wissen der Vielen dem Wissen einiger weniger überlegen. Die Geschichte belegt: Die Marktwirtschaft fördert den Wohlstand und ist dem Sozialismus überlegen. Vor allem aber basiert das Wirtschaftsleben auf Kalkulation und auf den Preisinformationen des Marktes. Der Sozialismus, der den Markt abschaffen will, ist undurchführbar.

Dritte Vorlesung: Interventionismus

Viele Menschen fordern einen dritten Weg zwischen Sozialismus und Kapitalismus, bei dem der Staat nur vereinzelt in den Markt eingreift, etwa durch Preiskontrollen. Doch gerade solche staatlichen Interventionen führen zu Ergebnissen, die den ursprünglichen Zielsetzungen der Regierung widersprechen. Sie lösen eine Interventionsspirale aus, die unter anderem zur Entstehung von Kartellen führt. Letztlich mündet Interventionismus in einem sozialistischen System.

Vierte Vorlesung: Inflation

Inflation ist „keine Naturkatastrophe oder eine Seuche“, sondern „eine Politik, eine bewusste Politik“. Sie entsteht durch die Ausweitung der Geldmenge und führt zu Umverteilung innerhalb der Bevölkerung. Die Regierung missbraucht die Geldpolitik um ihre finanziellen Probleme zu lösen. Den Anstoß zur Politik der Inflation gaben die Lohn-Forderungen der Gewerkschaften. Offiziell wird Inflation als Mittel gegen Arbeitslosigkeit verteidigt, dabei führt nur ein freier Markt zu Vollbeschäftigung.

Fünfte Vorlesung: Auslandsinvestitionen

In ärmeren Ländern verdienen die Menschen weniger für die gleiche Arbeit. Der Grund für die niedrigeren Löhne ist der Mangel an Kapital. Ausländische Investitionen helfen. Durch sie steigt der Wohlstand. Fast nirgendwo auf der Welt wäre ohne ausländische Investitionen eine Industrie entstanden. Doch wer investiert braucht Rechtssicherheit. Internationale Konventionen (Freihandelsabkommen) sind daher hilfreich, um den Wohlstand zu heben.

Sechste Vorlesung: Politik und Ideen

Moderner Verfassungsstaat und repräsentative Demokratie führten zu einem Maximum an Freiheit. Im Parteienstreit sollten sich die besten Ideen im Sinne des Gemeinwohls durchsetzen. Zum Niedergang des Verfassungsstaats führten der Interventionismus und „pressure groups“, die Partikularinteressen durchsetzen. Anstieg der Staatsschulden, ausufernde Inflation und Schwächung der Widerstandskraft gegen Unterdrückung sind die Folge. Über die Zukunft entscheidet der Wettkampf der Ideen.

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