
Veranstaltungsort: | Haus der Industrie (Kleiner Festsaal) Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien |
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Datum: | 26. Mai 2025 | |
Uhrzeit: | 18:30 |
Wie beeinflussen politisch motivierte Interventionen die Wirtschaft und welche Folgen hat es, wenn der Staat immer stärker in Marktmechanismen eingreift oder versucht, diese in eine bestimmte Richtung zu lenken? Welches sind die akademischen und politischen Triebkräfte solcher wirtschaftspolitischer Fehlentwicklungen? • Vortrag des renommierten deutschen Ökonomen Stefan Kooths, Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum am Kiel Institut für Weltwirtschaft • Zum Ausklang: Buffet • Die Teilnahme ist kostenlos • ANMELDUNG ERFORDERLICH
SAVE THE DATE !
Wenn Politiker überall Marktversagen wittern oder sich gar für die besseren Unternehmer halten, wird es brenzlig für den Wohlstand in einem Land. Denn der Interventionismus spielt nicht mit den Marktkräften, sondern gegen sie.
- Eine interventionistische Wirtschaftspolitik flankiert Marktprozesse nicht durch einen allgemeinen Ordnungsrahmen, sondern ersetzt sie durch kleinteiligen Dirigismus. Und das wird teuer. Teuer wird es nicht für die staatlichen Akteure, sondern für die Bürger, die die Folgen ausbaden müssen. Schlimmer noch: Es wird mit der Zeit immer kostspieliger, weil, statt aus den Fehlschlägen konzeptionell zu lernen, von den Misserfolgen einer solchen Politik auf eine zu geringe Dosis der Maßnahmen kurzgeschlossen wird. Eingriffe in den Markt als wirtschaftspolitischer Regentanz: Bleibt der Regen aus, wurde nicht genug getanzt.
- Das grassierende Misstrauen gegenüber Marktprozessen und die politische Selbstüberschätzung speisen sich typischerweise nicht aus bösen Absichten, sondern folgen dem Drang, die Welt zu verbessern – nicht selten mit akademischem Flankenschutz. Gute Absichten, vermeintlich mit Wissenschaft im Rücken, ist ein Cocktail, der nur polarisierend wirken kann. Zumal dann, wenn Gesinnungsethik die Verantwortungsethik verdrängt und die Kritiker interventionistischer Instrumente unter Verdacht geraten, die – meist unkontroversen – Ziele hintertreiben zu wollen. Während so die inhaltliche Debatte verödet, floriert das gesellschaftliche Einsortieren in Gut und Böse.
- Dieser Vortrag will den Triebkräften wirtschaftspolitischer Fehlentwicklungen und ihrem akademischen Nährboden auf den Grund gehen und aufzeigen, wie sich die „Anmaßung von Wissen“ (F.A. Hayek) seitens staatlicher Akteure, die Wurzel des Übels, überwinden lässt. Im Licht der anstehenden Herausforderungen wird die Interdependenz zwischen politischer und wirtschaftlicher Freiheit herausgearbeitet und mit einem Blick auf die jüngsten Entwicklungen aufgezeigt, dass die Stärke des westlichen Modells in seinen Autokorrekturprozessen liegt, die längst angesprungen sind, von der Politik aber oft ignoriert oder gar bekämpft werden.
Wir dürfen uns auf einen spannenden Einblick in die Wechselwirkung zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft freuen, der all jenen Mut machen wird, die auf die Kraft der Freiheit setzen.
Anmeldung (erforderlich)
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Wir sind aber für unsere Arbeit auf freiwillige Spenden angewiesen. Mit Klick auf diesen Link können Sie zwischen den verschiedenen Möglichkeiten auswählen, uns einen einmaligen oder regelmäßigen Betrag zukomme zu lassen. Herzlichen Dank im Voraus!
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Unser Referent:
Prof. Dr. Stefan Kooths
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ist Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und Professor für Volkswirtschaftslehre an der BSP Business and Law School Berlin/Hamburg sowie Vorsitzender der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft, Berlin.
Nach dem Volkswirtschaftsstudium und anschließender Promotion an der Universität Münster war Stefan Kooths dort zunächst mehrere Jahre in Forschung und Lehre tätig, zuletzt als Geschäftsführer des Muenster Institute for Computational Economics. 2005 wechselte er in die angewandte Wirtschaftsforschung und wurde Forschungsleiter in der Konjunkturabteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Seit 2010 arbeitet er für das IfW Kiel, zunächst als Repräsentant in Berlin und als Verantwortlicher für die Analyse der deutschen Konjunktur. 2014 wurde er dort Konjunkturchef.
Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen neben der Konjunkturforschung vor allem Fragen der Stabilisierungspolitik, des Geld- und Währungswesens, der internationalen Wirtschaftsbeziehungen sowie der Ordnungsökonomik. Er vertritt ein koordinations- und prozessorientiertes Paradigma zur Analyse ökonomischer Phänomene, das gesamtwirtschaftliche Fehlentwicklungen primär als Symptom gestörter Koordinationsmechanismen versteht, die in systemischer Weise weite Teile des Wirtschaftsgeschehens durchdringen.
Von 2013 bis 2020 war er Professor für Volkswirtschaftslehre an der University of Applied Sciences Europe (Campus Berlin), seit 2020 lehrt er an der BSP Business and Law School (Campus Hamburg). Er ist Vorsitzender der Friedrich August v. Hayek-Gesellschaft, Mitglied der Mont Pèlerin Society, gehört dem Präsidium des Internationalen Wirtschaftssenats (IWS) an und sitzt im Akademischen Beirat des Liberalen Instituts (Zürich).