Geb. 1958 in München, Studium der Philosophie in München und in Pavia, Promotion bei Robert Spaemann mit der Arbeit „Jacques Maritain. Eine Einführung in Leben und Werk“ (Paderborn 1992); 1991-1999 wissenschaftlicher Assistent am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover, 2000 Habilitation an der Universität Regensburg („Ordnung der Gefühle. Studien zum Begriff des habitus“, 2. Aufl. Hamburg 2005), Vertretungsprofessuren in Hannover und Münster, apl. Prof. an der Univ. Regensburg und Lehrbeauftragter in Hannover.
Peter Nickl über seine Arbeit:
„Die Philosophie des Mittelalters steht im Mittelpunkt meiner Beschäftigung, weil ich – mit meinen Lehrern Robert Spaemann und Jacques Maritain – glaube, dass hier ein Standpunkt zu finden ist, der uns verlässlichere Orientierung bietet als die Philosophien der Neuzeit. Insbesondere die mittelalterliche Anthropologie, die von der Komplementarität der geistigen Vermögen „intellectus“ und „affectus“ ausgeht, scheint mir ein großes Potential zu bieten, um zu verstehen, was sich philosophisch von Descartes bis Nietzsche ereignet hat: ein Pingpong zwischen denen, die den Menschen als „reine Vernunft“ und denen, die ihn ganz als Gefühlswesen ansehen wollen.
Im Mittelalter war hingegen die Einheit dieser Vermögen präsent, jedoch mit unterschiedlichem Akzent (Dominikaner: intellectus, Franziskaner: affectus). Hier gilt es, die Figur von Petrus Johannis Olivi als einem der ganz Großen des 13. Jahrhunderts wieder zu entdecken.“