Veranstaltungsort: | Haus der Industrie (Kleiner Festsaal) Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien |
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Datum: | 3. Juni 2024 | |
Uhrzeit: | 18:30 |
VORTRAG des international renommierten Ökonomen GABRIEL FELBERMAYR (Direktor WIFO) mit anschließender Diskussion • Wirtschaftspolitische Maßnahmen für Haushalte und Unternehmen haben in vielen Fällen Versicherungscharakter. Dies begünstigt Krisen und führt zu immer neuen, für den Wohlstand schädlichen Interventionsspiralen. • Zum Ausklang: Buffet • Die Teilnahme ist kostenlos • ANMELDUNG ERFORDERLICH
Wider die Vollkaskomentalität in der Wirtschaftspolitik
Wirtschaftspolitische Maßnahmen für Haushalte und Unternehmen haben in vielen Fällen Versicherungscharakter. Das ist politisch erwünscht und auch populär. Vielfach ist es auch Folge des Einflusses von Interessengruppen verschiedenster Art, nicht selten auf Kosten derer, die weniger Einfluss und Macht haben.
Doch alle Versicherungen, zumal solche mit zu kleinem Selbstbehalt, haben Nebenwirkungen. Sie reduzieren die privaten Anreize, selbst vorzusorgen und Schadensfälle zu verhindern. Außerdem müssen sie finanziert werden, was weitere Verzerrungen generiert, und Wohlfahrtskosten mit sich bringt.
Eine politisch geförderte Vollkaskomentalität hebt den Zusammenhang zwischen Risiko und Haftung auf und begünstigt damit marktwirtschaftliche Fehlallokationen, was dann – als angebliches Marktversagen diagnostiziert – wiederum politisch korrigiert werden muss. Das führt zu immer neuen Interventionsspiralen. Ergebnis ist nicht die Sicherheit, die man ursprünglich anstrebte, sondern das Gegenteil: zunehmende konjunkturelle Schwankungen und Instabilität des Finanzsystems.
Wir müssen deshalb neu austarieren, wieviel Effizienz – und damit letztlich Wohlstand – wir bereit sind für vermeintliche höhere Sicherheit zu opfern.
Moderation: Prof. Dr. Martin Feldkircher, Diplomatische Akademie Wien – Vienna School of International Studies
Anmeldung (erforderlich)
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Wir sind aber für unsere Arbeit auf freiwillige Spenden angewiesen. Mit Klick auf diesen Link können Sie zwischen den verschiedenen Möglichkeiten auswählen, uns einen einmaligen oder regelmäßigen Betrag zukomme zu lassen. Herzlichen Dank im Voraus!
Falls Sie Probleme mit der online Anmeldung haben, schreiben Sie uns bitte: office@austrian-institute.org
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Unser Referent
Univ.-Prof. MMag. GABRIEL FELBERMAYR, PhD
ist seit 1. Oktober 2021 Direktor des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO) in Wien und Universitätsprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU).
Gabriel Felbermayr wurde im Juni 1976 in Steyr (Österreich) geboren. Nach Studien der Volkswirtschaftslehre und der Handelswissenschaften an der Johannes-Kepler-Universität Linz ging er an das Europäische Hochschulinstitut in Florenz, wo er mit Aufsätzen zu Wachstum in offenen Volkswirtschaften promoviert wurde.
Von 2004 bis 2005 war Gabriel Felbermayr Associate Consultant bei McKinsey & Co. in Wien. Von 2005 bis 2008 war er Akademischer Rat an der Universität Tübingen, wo er sich im Fach Volkswirtschaftslehre habilitierte. Von 2009 bis 2010 hatte er einen Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft an der Universität Hohenheim (Stuttgart) inne. Von 2010 bis 2019 leitete er das ifo Zentrum für internationale Wirtschaft an der Universität München, wo er auch als ordentlicher Professor für Internationale Wirtschaft tätig war. Von 2019 bis September 2021 führte er das Kiel Institut für Weltwirtschaft als Präsident. Gleichzeitig hatte er einen Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre insbesondere Wirtschaftspolitik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel inne.
Prof. Felbermayr ist in verschiedene Rollen und Positionen vertreten. Die wichtigsten sind: Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Vorsitzender des Statistikrats der Statistik Austria, Mitherausgeber des „European Economic Review“, Assoziierter Herausgeber des „Journal of the European Economic Association“. Seine Forschungs- und Beratungstätigkeit konzentriert sich auf Fragen der internationalen Handelstheorie und -politik, der Arbeitsmarktforschung, der europäischen Wirtschaftsintegration und auf aktuelle Themen der Wirtschaftspolitik. Er hat eine Vielzahl von Artikeln in internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften, in Policy Briefs und in Zeitungen veröffentlicht. Seine Forschung wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.