§ 2: Die Preisbildung im Monopolhandel
Je höher entwickelt die Kultur eines Volkes ist, desto seltener wird der Fall des isolierten Tausches. Man stößt öfter auf zwei weitere Formen des Tausches, die beide komplizierter sind.
Ein unteilbares Monopolgut fällt bei der Konkurrenz mehrerer wirtschaftender Subjekte … demjenigen Konkurrenten zu, für welchen dasselbe das Äquivalent der größten Quantität des dagegen im Austausche zu bietenden Gutes ist.
Erste Möglichkeit: Tausch zwischen einem Monopolisten und mehreren miteinander konkurrierenden Subjekten
Im ersten Fall bestehen „die Grundlagen ökonomischer Tauschoperationen zwischen einem Monopolisten im weitesten Sinne dieses Wortes und jedem einzelnen von mehreren andern wirtschaftenden Subjekten“, die „um den Erwerb der Monopolgüter miteinander in Konkurrenz treten“.
Ein Beispiel: „A besitzt z.B. ein Pferd, das für ihn einen Wert hat, welcher dem von 10 Metzen Getreide gleichkommt“. Sobald er für dieses Pferd 11 Metzen Getreide erhält, hat er für die Befriedigung seiner Bedürfnisse besser vorgesorgt. Anders als beim isolierten Tausch kann er aber sein Pferd nicht nur bei einem einzigen Landwirt gegen mehr als zehn Metzen Getreide eintauschen, sondern gleich bei mehreren, die alle über einen großen Vorrat von Getreide verfügen, aber Mangel an Pferden haben. Für Landwirt B1 ist ein neues Pferd ein Äquivalent für 20 Metzen seines Getreides. Sobald er ein Pferd für 19 Metzen – oder weniger – erhält, verbessert er die Vorsorge für die Befriedigung seiner Bedürfnisse. Landwirt B2 verbessert hingegen seine ökonomische Lage auch dann, wenn er gegen ein Pferd 29 Metzen Getreide hergibt, und Landwirt B3, wenn er für 39 Metzen Getreide ein Pferd erhält. „A kann sein Pferd jedem derselben im ökonomischen Austausche hingeben und jeder dieser letzteren dasselbe im ökonomischen Austausche übernehmen.“
Zweite Möglichkeit: Tausch zwischen miteinander konkurrierenden Subjekten auf beiden Seiten Tausches
Im zweiten Fall befinden sich auf der einen Seite des Tausches mehrere Besitzer eines bestimmten Gutes, und auf der anderen Seite ebenfalls mehrere Besitzer eines anderen Gutes. Somit hat keiner der Personen auf beiden Seiten eine Monopolstellung, alle konkurrieren miteinander.
Im eben genannten Beispiel würden dann für „mehrere andere Pferdebesitzer A2, A3 u.s.f. die Grundlagen für ökonomische Tauschoperationen mit den obigen Landwirten bestehen“. Für A2 könnten etwa 8, für A3 schon 6 Metzen Getreide den Wert eines Pferdes haben.
Gemäß der bisherigen Methode setzt die Untersuchung mit dem einfacheren der beiden Fälle fort, und das ist der erste, bei dem mehrere wirtschaftende Personen um Monopolgüter konkurrieren.
Beim einfachsten Fall des Monopolhandels bietet ein Monopolist ein einzelnes unteilbares Gut an
Auch beim Monopolhandel gibt es einfachere und komplizierte Formen des Tausches. Beim einfachsten Fall bringt „ein Monopolist ein einzelnes, unteilbares Gut zu Markte“. Zunächst soll an ihm die Preisbildung und Güterverteilung untersucht werden.
Ein Beispiel: Für ein Individuum A hat sein Pferd keinen größeren Wert als 10 neue Metzen Getreide. Für B1, der eine reiche Getreideernte hatte, haben hingegen erst 80 Metzen Getreide den gleichen Wert wie ein neues Pferd. Wenn nun A sein Pferd gegen das Getreide von B tauscht, wird sich der Preis zwischen 10 und 80 Metzen Getreide bilden.
Durch Konkurrenten auf der Nachfrageseite ändert sich das Tauschverhältnis
Dieses Tauschverhältnis ändert sich, sobald zu B1 der Konkurrent B2 hinzutritt, der einen geringeren Überfluss an Getreide als B1 hat oder einen weniger dringenden Bedarf an einem Pferd. Für ihn hat ein Pferd einen Wert von nur 30 Metzen Getreide. Er wird daher bereit sein, ein Pferd gegen höchstens 29 Metzen seines Getreides zu tauschen.
Der Monopolist schließt das Tauschgeschäft mit dem tauschlustigeren bzw. tauschkräftigeren Konkurrenten ab
B2 wäre sicherlich bereit, für ein Pferd von A das Höchstangebot von 29 Metzen Getreide zu machen, „um der Konkurrenz des B1 nach Möglichkeit zu begegnen“. Ein noch höherer Preis kommt für ihn aber nicht in Frage, denn dann würde der Tausch nicht länger zur besseren Vorsorge der Befriedigung seiner Bedürfnisse beitragen.
B1 würde allerdings „unökonomisch handeln, wenn er bei dem Wettbewerb um das Pferd des A zuließe, dass B2 dasselbe selbst um den Preis von 29 Metzen Getreide erstreben würde, denn sein ökonomischer Nutzen ist ja immer noch ein beträchtlicher, selbst dann, wenn er 30 Metzen Getreide und mehr für jenes Pferd hingibt“. Damit schließt B1 aber B2 von jenem Tauschgeschäft aus, indem er es für ihn ökonomisch unmöglich macht.
A wird aus ökonomischen Gründen sein Monopolgut demjenigen Konkurrenten überlassen, der „ihm dafür den größten Preis zu bieten vermag“. Somit „ist nichts sicherer, als dass bei der oben gegebenen ökonomischen Sachlage das Tauschgeschäft zwischen A und B1 statthaben wird“, und nicht zwischen A und B2.
Die Preisbildung erfolgt innerhalb der Äquivalente für die beiden tauschlustigsten bzw. tauschkräftigsten Konkurrenten
Damit wird auch geklärt, wie sich der Preis bei einem solchen Tausch bildet. B1 bietet dem A höchstens 79 Metzen Getreide, da das Tauschgeschäft für ihn andernfalls seinen ökonomischen Charakter einbüßen würde. Gleichzeitig „wird der Preis aber jedenfalls auch nicht unter 30 Metzen Getreide sinken können“, denn dann wäre das Tauschgeschäft überdies auch für B2 vorteilhaft, der um das Pferd mitbieten würde, „bis der Preis jene Grenze wieder erreichen würde“. Somit wird sich der Preis „notwendigerweise innerhalb der Grenzen von 30 und 80 Metzen Getreide bilden müssen“.
Die Konkurrenz des B2 ändert somit nichts daran, dass B1 das Pferd erhält, sie verändert aber die Preisbildung beim Gütertausch zwischen A und B1, die nun nicht mehr innerhalb der weiten Grenzen von 10 und 80, sondern in den engeren Grenzen von 30 und 80 Metzen Getreide erfolgt. Hier gelten aber nun dieselben Grundsätze wie beim isolierten Tausch, und der Preis tendiert zur natürlichen Mitte zwischen diesen engeren Grenzen.
Würde nun zu den beiden bisherigen Konkurrenten B1 und B2 noch ein dritter Konkurrent B3 hinzutreten, für den ein Pferd einen Wert von 50 Metzen Getreide hätte, so würde das Tauschgeschäft weiterhin zwischen A und B1 stattfinden, die Preisbildung aber innerhalb der Grenzen von 50 und 80 Metzen Getreide erfolgen. Bei einem vierten Konkurrenten B4, für den das Pferd des A einen Wert von 70 Metzen Getreide hätte, würde sich der Preis innerhalb der Grenzen von 70 und 80 Metzen bilden. Sollte aber überdies Konkurrent B5 auftreten, für den das Monopolgut einen Wert von 90 Metzen Getreide hätte, so würde das Tauschgeschäft mit ihm, und nicht länger mit B1 stattfinden, und der Preis des Pferdes würde sich nun zwischen 80 und 90 Metzen Getreide bilden.
Drei Grundsätze bei der Konkurrenz mehrerer Personen um ein unteilbares Monopolgut
Das Gesagte gilt für jeden Tausch zwischen einem Monopolisten, der ein unteilbares Gut mehreren anderen wirtschaftenden Subjekten anbietet und gegen eine Gütermenge im Besitz dieser Konkurrenten tauscht.
Zusammenfassend ergeben sich folgende drei Grundsätze:
- „Ein unteilbares Monopolgut fällt bei der Konkurrenz mehrerer wirtschaftender Subjekte … demjenigen Konkurrenten zu, für welchen dasselbe das Äquivalent der größten Quantität des dagegen im Austausche zu bietenden Gutes ist.
- Die Preisbildung erfolgt in diesem Falle innerhalb der Grenzen, welche durch die Äquivalente des in Rede stehenden Monopolgutes für die beiden tauschlustigsten, beziehungsweise tauschkräftigsten Konkurrenten gegeben sind.
- Die Fixierung des Preises innerhalb der obigen Grenzen der Preisbildung erfolgt aber nach den beim isolierten Tausche dargelegten Grundsätzen.“
Je größer die von dem Monopolisten zur Veräußerung gebrachte Quantität des Monopolguts ist, in umso weniger tauschkräftige … Schichten der Konkurrenten … muss er herabsteigen, um die ganze Quantität abzusetzen
Komplizierter ist der Fall, wenn der Monopolist nicht ein einziges unteilbares Gut, sondern Quantitäten eines Monopolgutes gegen Güterquantitäten mehrerer Konkurrenten tauscht
Wenn ein Monopolist mehrere Güter anbietet, ändern sich die Bedingungen des Tausches und der Preisbildung, weil der tauschkräftigste Käufer nicht mehr die restlichen Konkurrenten vom Tausch ausschließen kann
Die Untersuchung erfolgt wieder an einem Beispiel: Landwirt B1 verfügt über eine große Quantität Getreide, aber über kein Pferd. Ein neues Pferd hat für ihn einen so hohen Wert wie 80 Metzen seines Getreides. Für einen zweiten Landwirt B2 ist ein neues Pferd 70, für B3 60, für B4 50, für B5 40, für B6 30, für B7 20, für B8 nur 10 Metzen Getreide wert. Sofern diese Landwirte aber mehrere Pferde erwerben wollen, wäre jedes weitere Pferd um jeweils 10 Metzen weniger wert als das vorige. Die folgende Tabelle veranschaulicht das:
Sollte der Monopolist A nur ein Pferd anbieten, so würde gemäß den Regeln des vorigen Abschnitts der Landwirt B1 das Pferd bekommen, und zwar zu einem Preis, der zwischen 70 und 80 Metzen Getreide liegt.
Sollte der Monopolist A aber drei Pferde anbieten, so würden sich die Bedingungen des Tausches für das zweite und dritte Pferd ändern, denn sie hätten für B1 nur noch einen Wert von 70 bzw. von 60 Metzen Getreide. Daher könnte B1 nur das erste Pferd zu einem Preis von 70 bis 80 Metzen Getreide erhalten und damit alle anderen Konkurrenten von einem ökonomischen Tausch ausschließen, bereits beim zweiten Pferd würde B1 „unökonomisch handeln, falls er dafür 70 Metzen Getreide, oder mehr bieten würde“, noch unökonomischer wäre ein solcher Preis beim dritten Pferd.
B1 wird nicht sämtliche Konkurrenten vom Tausch mit dem Monopolgut ausschließen, sondern „sich genötigt sehen, den Konkurrenten B2 an dem Eintausche von Quantitäten des Monopolgutes partizipieren zu lassen“.
Der Preis bildet sich zwischen den Äquivalenten des am wenigsten tauschkräftigen Konkurrenten, der am Tausch teilnimmt, und des tauschkräftigsten Konkurrenten, der davon ausgeschlossen ist
B1 und B2 haben „das gemeinschaftliche Interesse …, dass der Preis der einzelnen Teilquantitäten des Monopolgutes … sich so niedrig stelle, als unter den gegebenen Verhältnissen nur immer möglich ist.“
Ebenso wollen B1 und B2 die übrigen Konkurrenten – zuerst B3 – von dem Tausch ausschließen. Deshalb setzt ihnen der Mitbewerb der Konkurrenz eine Grenze. Im konkreten Fall wird der Preis zwischen 60 und 70 Metzen Getreide betragen müssen. „Zu einem innerhalb dieser Grenzen gelegenen Preise kann sich nämlich B1 mit zwei, B2 mit einem Pferd … in ökonomischer Weise versorgen“, und alle anderen Konkurrenten von dem Erwerb der Quantitäten ausschließen.
Würde der Preis weniger als 60 Metzen betragen, wäre B3 vom Tauschgeschäft nicht länger ausgeschlossen – was für B1 und B2 nachteilig wäre. Würde der Preis die Grenze von 70 Metzen Getreide erreichen oder übersteigen, „so würde B2 sich gar kein, B1 aber nur ein Pferd in ökonomischer Weise austauschen können“. Nur eines der drei verfügbaren Pferde würde gekauft. „Die Preisbildung außerhalb der Grenzen von 60 und 70 Metzen Getreide ist demnach in unserem Falle ökonomisch ausgeschlossen.“
Somit gilt: Der Preis muss niedriger sein als das Äquivalent für den am wenigsten tauschkräftigen Konkurrenten, der am Tausch teilnimmt. Er muss andererseits aber mindestens so hoch sein wie das Äquivalent für den tauschkräftigsten Konkurrenten, der vom Tausch ausgeschlossen ist. Das sind die Grenzen für die Preisbildung.
Je größer die angebotene Quantität des Monopolgutes, desto weniger Konkurrenten sind vom Tausch ausgeschlossen, und umso niedriger ist der Preis
Würde A anstatt 3 Pferden 6 Pferde anbieten, so könnte B1 3 und B2 2 Pferde, B3 aber 1 Pferd für einen Preis zwischen 50 und 60 Metzen Getreide eintauschen. Falls A 10 Pferde anbietet, würde B1 4 Pferde, B2 3 Pferde, B3 2 Pferde und B4 1 Pferd erhalten. Der Preis würde zwischen 40 und 50 Metzen Getreide liegen.
Fazit: Je größer die Quantitäten sind, die der Monopolist A anbietet, desto weniger Landwirte sind vom Eintauschen des Monopolgutes ausgeschlossen, und desto niedriger ist der Preis einer bestimmten Quantität dieses Monopolgutes.
Die Gesetze des Tausches gelten nicht nur für Individuen, sondern ebenso für Bevölkerungsschichten
Wenn man sich unter B1 und B2 usw. nicht einzelne Individuen vorstellt, „sondern Repräsentanten von Gruppen der Bevölkerung eines Landes“, die unterschiedlich tauschkräftig sind, „so steht vor uns das Bild des Monopolhandels, wie uns derselbe unter den gewöhnlichen Lebensverhältnissen tatsächlich vor die Augen tritt.“ Bei ihm sind weniger tauschkräftige Bevölkerungsschichten von dem Tausch von Monopolgütern ausgeschlossen. Je größer aber die Quantität des Monopolgutes ist, desto mehr Bevölkerungsschichten von geringerer Tauschkraft gelangen in dessen Genuss.
Vier Grundsätze gelten für die Preisbildung und Güterverteilung bei der Konkurrenz um Quantitäten eines Monopols
Aus dem bisher Gesagten ergibt sich:
- Die von einem Monopolisten angebotene Quantität des Monopolgutes gelangt an die tauschkräftigsten Konkurrenten. Für alle Erwerber der Teilquantitäten hat aber eine Maßeinheit des Monopolgutes denselben Preis. Mit anderen Worten: Eine Maßeinheit wird für die Konkurrenten zum „Äquivalent einer gleichen Quantität des Gegengutes … (z. B. 1 Pferd gleich 50 Metzen Getreide)“.
- Die Preisbildung erfolgt innerhalb bestimmter Grenzen: Die Menge an Gütern, die gegen die Maßeinheit eines Monopolgutes getauscht wird, ist geringer als deren Äquivalent für den am wenigsten tauschkräftigen Konkurrenten, der am Tausch beteiligt ist. Der niedrigstmögliche Preis ist aber das Äquivalent „für den tauschkräftigsten und tauschlustigsten unter jenen Konkurrenten, welche vom Austausche ökonomisch ausgeschlossen sind“.
- Je grösser die angebotene Quantität des Monopolgutes ist, desto weniger Konkurrenten werden von dem Erwerb von Teilquantitäten ausgeschlossen. Gleichzeitig werden aber die tauschkräftigsten Konkurrenten, die bereits Teilquantitäten einer geringeren Quantität des Monopolgutes erwerben können, umso vollständiger versorgt.
- Eine größere Quantität des Monopolgutes gelangt somit auch an weniger tauschkräftige bzw. tauschlustige Schichten – vorausgesetzt, die ganze Quantität wird abgesetzt – , gleichzeitig sinkt damit der Preis der einzelnen Maßeinheiten des Monopolgutes.
Kurz-Zusammenfassung:
- Je höher entwickelt die Kultur eines Volkes ist, desto seltener wird der Fall des isolierten Tausches.
- Es gibt zwei kompliziertere Formen des Tausches, die in höher entwickelten Kulturen häufiger sind: 1) Ein Monopolist bietet seine Ware mehreren miteinander konkurrierenden Subjekten an, 2) sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrage-Seite befinden sich Konkurrenten: Mehrere Besitzer eines bestimmten Gutes bieten dieses mehreren Besitzern eines anderen Gutes an.
- Bei der einfachsten unter diesen Formen des Tausches wird ein einzelnes und unteilbares Monopolgut mehrere Konkurrenten angeboten.
- Der Monopolist schließt das Tauschgeschäft mit dem tauschlustigeren bzw. tauschkräftigeren Konkurrenten ab, weil dieser ihm dafür den höheren Preis zu bieten vermag.
- Im Gegensatz zum isolierten Tausch bildet sich der Preis nicht innerhalb der beiden Äquivalente der beiden Tauschenden, sondern innerhalb der Äquivalente der beiden tauschlustigsten bzw. tauschkräftigsten Konkurrenten. Der Grund: Der tauschkräftigste Konkurrent kann – wie beim isolierten Tausch – kein Angebot machen, das über seinem Äquivalent liegt, weil dann der Tausch für ihn nicht mehr vorteilhaft wäre. Sein Angebot kann aber auch nicht niedriger sein als das Äquivalent des zweit-tauschkräftigsten Konkurrenten, weil dann auch dieser mitbieten könnte. Somit ändern sich die Grenzen, innerhalb derer sich der Preis bildet, durch Konkurrenten.
- Innerhalb der Preisgrenzen gelten dieselben Grundsätze wie beim isolierten Tausch: Der Preis tendiert zur natürlichen Mitte zwischen den engeren Grenzen.
- Somit gelten bei der Konkurrenz mehrerer Personen um ein unteilbares Monopolgut drei Grundsätze: Das unteilbares Monopolgut fällt dem tauschkräftigsten Konkurrenten zu. 2. Die Preisbildung erfolgt zwischen den Äquivalenten der beiden tauschkräftigsten Konkurrenten. 3. Die Fixierung des Preises innerhalb dieser Grenzen erfolgt nach den beim isolierten Tausch dargelegten Grundsätzen und tendiert zur natürlichen Mitte.
- Wenn ein Monopolist nicht nur ein einziges unteilbares Gut anbietet, sondern mehrere Güter, ändern sich die Bedingungen des Tausches und der Preisbildung, weil der tauschkräftigste Käufer nicht mehr die restlichen Konkurrenten vom Tausch ausschließen kann. Der Grund: Jedes weitere Gut hat für ihn einen geringeren Wert, der irgendwann nicht mehr über jenem Wert liegt, den dasselbe Gut für weniger tauschkräftige Käufer hat.
- Der Preis bildet sich zwischen den Äquivalenten des am wenigsten tauschkräftigen Konkurrenten, der am Tausch teilnimmt, und des tauschkräftigsten Konkurrenten, der davon ausgeschlossen ist. Der Grund: Alle am Tausch teilnehmenden Konkurrenten wollen den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen. Deshalb wollen sie alle Güter, die für sie von Interesse sind, erwerben, und zwar zu einem möglichst niedrigen Preis, der aber alle weiteren Konkurrenten vom Tausch ausschließt.
- Je größer die angebotene Quantität des Monopolgutes, desto weniger Konkurrenten sind vom Tausch ausgeschlossen, und umso niedriger ist der Preis
- Diese Gesetze gelten nicht nur für Individuen, sondern ebenso für Bevölkerungsschichten.
- Somit gelten vier Grundsätze für die Preisbildung und Güterverteilung bei der Konkurrenz um Quantitäten eines Monopols: Die von einem Monopolisten angebotene Quantität des Monopolgutes gelangt an die tauschkräftigsten Konkurrenten, für die jede Maßeinheit denselben Preis hat.2. Der Preis bildet sich zwischen dem Äquivalent des am wenigsten tauschkräftigen Konkurrenten, der am Tausch beteiligt ist, und dem Äquivalent des tauschkräftigsten Konkurrenten, der vom Austausch ausgeschlossen ist. 3. Je grösser die angebotene Quantität des Monopolgutes ist, desto weniger Konkurrenten werden von dem Erwerb von Teilquantitäten ausgeschlossen, und desto vollständiger werden die tauschkräftigsten Konkurrenten versorgt.4. Eine größere Quantität des Monopolgutes gelangt auch an weniger tauschkräftige Schichten, gleichzeitig sinkt damit der Preis der einzelnen Maßeinheiten.
Carl Mengers „Grundsätze“ wurden erstmals 1871 beim Braumüller Verlag veröffentlicht. Später erschienen sie als erster Band von Mengers „Gesammelten Werken“ beim Mohr Siebeck Verlag. Heute ist Mengers Erstlingswerk im Internet frei zugänglich, unter anderem beim Liberty Fund und beim Mises Institute.